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Aufsatz
Deutsch

University of Gdansk, Gdansk

2010

Ulrike J. ©
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ID# 28019







Das Bild Polens und der Polen in den Augen Deutschlands nach dem Eintritt in die Europäische Union.

Das Bild Polens und der Polen in den Augen Deutschlands nach dem Eintritt in die Europäische Union.

Schwarzarbeiter, Alkoholiker mit Schnurrbart, Autodieb und rückständige Landwirtschaft- dies sind die meisten Stereotype gegen Polen allgemein. Aber gelten sie noch nach dem Eintritt in die EU?

Aus einer Studie, die die Meinung der Deutschen über die Polen untersuchen sollte entfällt, dass fast jeder vierter keinerlei Kontakte zu Polen pflegt. 23% der Befragten waren niemals in Polen, oder haben sind mit polnischen Staatsbürgern befreundet.

Doch im Vergleich mit einer Studie aus dem Jahr 2000 ist der Abschnitt der Befragten, die bestätigten zumindest einmal im Leben in Polen zu sein, gewachsen (35%). Nach dem Fall der eisernen Kurtine ist fast 30% der Deutschen zumindest einmal im Leben nach Polen gekommen.

Auch 30% der erwachsenen Polen gesteht, dass sie jeweils einmal nach dem Ende des Kommunismus, nach Deutschland gefahren sei. Diese Personen pflegen viel öfter Kontakte zu Polen und haben schon vorher über Polen gelesen, bzw. in Fernsehprogrammen gesehen. Das sind die Angaben des Instytut Spraw Publicznych (deutsch etwa Institut für öffentliche Angelegenheiten), die diese Umfrage im Mai 2006 durchgeführt hatte und mit einer anderen Umfrage des Jahres 2000 verglich.1Das lässt darauf schließen, dass die Deutschen langsam aber konsequent sich gegenüber Polen öffnen.

Doch wie steht es mit den Stereotypen? Wie sieht das aus im Zeitalter des Internets, in Zeiten, in denen so viel, wie niemals zuvor an Informationsaustausch vorhanden ist.

Comedian Marek- der Pole balanciert oftmals auf der Grenze von kitschigen Stereotypen der Deutschen gegen Polen, manchmal auch der Polen gegen Deutsche. Marek Fis ein Pole, der etwa vor drei Jahren angefangen hat auf der deutschen Comedy Szene präsent zu sein, ist vielleicht ein Symbol dafür, dass der Pole als solcher so autonom in der deutschen Öffentlichkeit geworden ist, dass er in den deutschen Fernsehprogrammen erwünscht ist.

„Bei spontanen Assoziationen zu Polen überwiegen beispielsweise immer noch Äußerungen über Kriminalität. Etwa 52 Prozent der Deutschen sollen der Meinung sein, dass es in Polen eine hohe Kriminalitätsanteil gäbe und 47 Prozent, dass in Polen von Korruption geplagt wird.

„Besonders erschreckend ist, dass lediglich 21 Prozent der Deutschen Polen für eine gefestigte Demokratie halten“, meint Christian Utpatel, Geschäftsführer der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) Mecklenburg-Vorpommern e. V. Auch die Tatsache, dass nach der Meinung von nur 8 Prozent der Deutschen es der polnischen Wirtschaft nicht schlecht gehen soll ist verwunderlich.

Im Allgemeinen bemerken die Deutschen nicht, dass neben ihrem Land, Polen eines der wenigen Länder der Europäischen Union ist, welches die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht wirklich gelitten hat und dass Polens Wirtschaft als einziges Land der EU eine Wachstumstendenz vorweisen konnte.2

Seit dem Eintritt in die Europäische Union hat sich viel getan. Das wichtigste, was bahnbrechend wirkt, ist die Tatsache, dass Polen sehr viel an Mobilität gewonnen haben. In meinen Augen geht es weniger um die Mobilität selbst, sondern um die Öffnung von Arbeitsmärkten.

In Deutschland wurde es eher für Polen, die dort vorher schwarz gearbeitet haben möglich auch auf soziale Dienstleistungen von dem Staat Anspruch zu haben. Trotzdem geht man davon aus, dass seit dem 1. Mai 2004 etwa 2 Millionen Menschen aus Polen ausgewandert sind, das macht einen Bevölkerungsanteil von ca. 5,1 Prozent der Polen aus.3 In Hinsicht auf das Überwinden von Stereotypen ist die Bildung der Emigranten von bedeutender Wichtigkeit.

Nach dem Report der Europäischen Kommission ist der Anteil der Emigranten mit einem Hochschulabschluss fällt groß aus, fast 25,7 Prozent sollen ein Studium abgeschlossen haben. Ob es gut für die polnische Wirtschaft ist, oder nicht, dies ist nicht die Frage. Fakt ist, dass nach der Emigrationsflut die Löhne gestiegen sind.

Die Öffnung der Arbeitsmärkte ist also eine gute Nebenerscheinung des Eintritts Polens in die Europäische Union in Sachen der Stereotypüberwindung. Es herrschen jedoch immer noch holprige Stereotype gegen Polen. Und die Prognosen sind nicht wirklich zuversichtlich.

In der Arbeit „Der größte Feind ist die Unwissenheit. Die gegenseitige Wahrnehmung von Polen und Deutschen nach 1989“ von Monika Sus wird dieses untersucht. Es zeigt sich, dass die Sympathie der Deutschen seit 2000 von 31 auf 23% zurückgegangen ist. Auch die Gleichgültigkeit ist gestiegen, in den Jahren 2004- 2008 hat sie von 45% zu 59% zugenommen.

In einer Studie von 2006 wurden Deutsche Staatsbürger nach Eigenschaften der Polen gefragt- 41% der Befragten antwortete nur mit negativen Eigenschaften. Es gilt also: ein langer Weg steht uns allen noch in der Vorurteilebekämpfung vor.

1

2

3 „Arbeitsmigration und der polnische Arbeitsmarkt“ von Paweł Kaczmarczyk

4 m.wyborcza.biz/biznes/1,106501,12960135,Podziekuj_emigrantom__Dzieki_nim_dostales_podwyzke.htm;


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