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Philosophy

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Georg-Büchner-Gymnasium Berlin

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Gloria E. ©
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Der klassische Empirismus

Der Empirismus leitet sich vom lateinischen Begriff "empiricus" ab, was so viel wie "der Erfahrung folgend" bedeutet. Er bezieht sich meist auf den klassischen Empirismus, der in England in dem Sechszenten bzw. im siebzehnten Jahrhundert entstand. Zudem bezeichnet der klassische Empirismus die erkenntnistheoretische Lehre, der zufolge alles Wissen seinen Ursprung allein in der Erfahrung hat, das wir durch unsere Sinne beziehen und demnach nur einzelne Gegenstände und Phänomene wirklich sein können; der Verstand kann diese ordnen und deshalb induktive Schlüsse aus ihnen ziehen. Deshalb könnte die Aussage „nichts ist im Verstand, das nicht vorher durch die Sinne erfasst worden wäre“ als Grundlage des Empirismus aufgefasst werden. Alles Übernatürliche wird von den Anhängern des Empirismus als "erfunden" und "sinnlos" angesehen. Desweiteren wird die Religion oft scharf kritisiert, weil mit dem Glauben allein noch nichts bewiesen werden könne, denn niemand hat zum Beispiel Gott wirklich mit seinen Sinnen erfahren.

Vorstellungen und Ideen, die jenseits des Wahrnehmbaren liegen, seien also falsch. Der Empirismus ist die totale Gegenströmung zum Rationalismus. Die Vertreter des klassischen Empirismus wenden sich gegen die von den Rationalisten vertretene Annahme Angeborener Ideen. Sie glauben, dass man mit reiner Vernunft keine gesicherten Aussagen über die Welt treffen kann, denn Wissen basiert auf Erfahrung. Die Vertreter dieser philosophischen Strömung nennt man "Empiristen" oder "Empiriker".

Vorläufer des Empirismus waren in der Antike Aristoteles und Epikur. Als Hauptvertreter gelten die Philosophen Locke, Berkeley, Bacon und Hume. Der „Essay concerning Human Understanding” (Versuch über den menschlichen Verstand) entwickelte Lockes Erkenntnistheorie. In ihr sollen sowohl Ursprung und Grundlagen der menschlichen Erkenntnis dargelegt werden, als auch die Grenzen der Erkenntnisfähigkeit des Verstandes. Locke geht von der Tabula-rasa-Theorie aus, die besagt, dass der Verstand bei der Geburt ein ungeschriebenes, leeres Blatt Papier gleiche.

Der Verstand setzt sich aus den gesammelten Erfahrungen zusammen, die unterteilt in innere und äußere Erfahrungen, Reflexion und Sensation, sind.

Die erste Wahrnemung ist die Äußere Erfahrung auch Sensation genannt. Sie bezeichnet den Prozess, bei dem die Qualitäten der Dinge in das Bewusstsein gelangen. Primäre wahrgenommen wäre hierbei die Gestalt, die Festigkeit und die Anzahl des Gesehten. Sekundär wären die Farbe, der Geschmack, sowie der Geruch und die Temperatur.

Die zweite Wahrnehmung ist die Innere Erfahrung, auch bekannt als Reflexion. In diesem Fall beobachtet das Bewusstsein die eigenen Tätigkeiten, analysiert und zieht Schlüsse aus ihnen. Zudem unterscheidet man zwischen Erkennen und Wollen.

Dies sind die beiden Quellen der Erkenntnis, aus denen alle Ideen gebildet werden.

John Locke unterscheidet zwischen einfachen und zusammengesetzten Ideen. Einfache Ideen sind das Resultat der Sinneswahrnehmungen und Zusammengesetzte Ideen sind vom Verstand kombinierte Ideen.

Mit Hilfe der Bildung von Hypothesen, auch Annahmen genannt, und Induktion, welches so viel wie das Schließen vom Einzelnen auf etwas Allgemeines bedeutet, werden durch (systematische) Beobachtungen und Experimente wissenschaftliche Erkenntnisse erreicht. Zudem sollen durch Verallgemeinerung wahrgenommener Gegebenheiten Gesetzmäßigkeiten erkannt werden.

Nach David Hume hat aber auch die menschliche Erfahrung ihre Grenzen, denn Sinnesdaten sind begrenzt und unzuverlässig zum Beispiel. Sinnestäuschungen wie Fata Morgana und optische Täuschungen. Zudem heißt Wahrnehmen nicht Abbilden, sondern auswählen, filtern und ergänzen, welches kreatives Denken erfordert. Das Gesehene ist gleich aber die Interpretation ist vielleicht anders.

Ein Beispiel für Beobachtungen mit dem bloßen Augen: Der Mond erscheint hoch am Himmel viel kleiner als wenn er in der Nähe des Horizonts ist. Die Vermutung würde lauten, dass er also die Größe ändert(?).

So warnt der Philosoph beispielsweise davor, voreilige Schlussfolgerungen zu ziehen, nur weil wir wiederholt beobachten, dass zwei bestimmte Phänomene aufeinanderfolgen. Daraus folgt, dass alle Allgemeinbegriffe sinnlos sind, da sich fürs allgemeine keine Wahrnehmungsform findet



Neben dem klassischen Empirismus gab es auch noch den Logischen Empirismus der wesentlich später entwickelt wurde. Zu dem nun einige Fakten folgen werden.

Der logische Empirismus

Er wird auch logischer Positivismus oder Neopositivismus genannt. Der logische Empirismus ist die Bezeichnung für eine erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Position, die, ausgehend vom Wiener Kreis, im 20.Jh. entwickelt wurde.

Der Wiener Kreis ist eine Gruppe von Philosophen und Wissenschaftstheoretikern, die sich von 1922 bis 1936 unter der Leitung von Moritz Schlick wöchentlich in Wien trafen. Der logische E. zeichnet sich durch seine Ablehnung der Metaphysik aus. Entscheidend für diese Theorie ist die Verknüpfung der Methode der logischen Analyse mit der vom klassischen Empirismus hervorgehobenen Bedeutung der Erfahrung.

Mithilfe vom Sinnkriterium unterscheidet man zw. sinnvollen und Scheinsätzen. Sinnvoll sind logisch bzw. analytisch und empirisch bzw. synthetisch Aussagen. Analytische Sätze findet man in der Mathematik. Sie sagen nichts über die Wirklichkeit aus, sondern über das Verhältnis von Symbolen. Empirisch ist eine Aussage, wenn man sie durch Erfahrung als wahr oder falsch erweisen kann. Die metaphysischen Aussagen sind daher sinnlos, denn die Metaphysik geht über alles Erfahrbare und Wahrnehmbare hinaus und kann durch Erfahrung nicht bewiesen oder widerlegt werden. Als Programm und Ziel des 'Wiener Kreises' galt die Herausbildung einer Einheitswissenschaft; das heißt alle wissenschaftliche Aussagen in eine umfassende formale Sprache zu übersetzen.


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