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Die Aula des Karolinengymnasiums

1.943 Words / ~8 pages sternsternstern_0.2stern_0.3stern_0.3 Author Julian F. in Dec. 2017
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Arcitecture

University, School

Karolinen-Gymnasium Rosenheim

Grade, Teacher, Year

2015

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Julian F. ©
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Die Aula des Karolinengymnasiums



Die Aula des Karolinen-Gymnasiums

  1. Die Aula des Karolinen-Gymnasiums: Ein wichtiger

Bestandteil der Schule

Die Aula befindet sich im ersten Stock des Karolinen-Gymnasiums, gegenüber des Musiksaals I. Sie bildet den Kern des Gebäudes, da sie der größte und außerdem auch älteste Raum der ganzen Schule ist. Ihre Funktion hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts beträchtlich verändert: Bis ungefähr 1967 fungierte die Aula als Kapelle, heutzutage wird sie hauptsächlich für schulische Veranstaltungen verwendet.

Jährlich finden dort viele verschiedene Ereignisse statt: Von kulturellen und geschichtlichen Vorstellungen über Versammlungen und Besprechungen bis hin zu umfangreichen Theaterstücken und Konzerten wird die Aula vielseitig genutzt. Dies hat sie vor allem ihrer guten Akustik zu verdanken, die durch bestimmte Isolierungen hinter den Gardinen zustande kommt. In jeder Woche finden dort deswegen mehrere Chor-, Band-, Musikproben und Theaterkurse statt.

Aber nicht nur akustisch sticht die Aula heraus: Ihr altertümlicher Charakter verleiht Veranstaltungen einen besonderen, festlichen Rahmen. Außerdem ist sie mit technischen Geräten zeitgerecht ausgestattet, sodass Bilder-, Musik- und Videodateien problemlos wiedergegeben und verschiedenste Lichteffekte auf die Bühne geworfen werden können.

Hinter all diesen neueren Verwendungszwecken verbirgt die Aula historischen Wert, der erst in den letzten Jahren langsam mehr und mehr wahrgenommen wird. Aufgrund der Restaurierungen im Jahr 2014, die Teile von kunstgeschichtlichen Malereien aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts aufdeckten, wurde viel über die Aula recherchiert. Es wurde nach Informationen über die Malereien gesucht, über ihre Herkunft und über den Grund, weshalb diese überhaupt übermalt wurden.

Da bis jetzt aber nur wenig darüber bekannt ist, was und wann etwas mit unserer Aula passiert ist, werde ich in dieser Seminararbeit diese Informationen zusammentragen, genauso wie Informationen zu architektonischen Arbeiten und zur zeitlichen Nutzung im Verlauf des 20. Jahrhunderts.


  1. Die wichtigsten Aspekte der Aula

    1. Geschichtliche Hintergründe von 1908 bis 1967

Am 13. Oktober 1890 wurde die „Höhere Töchterschule Rosenheim“ als private Anstalt der „Armen Schulschwestern“ offiziell gegründet. Da es seinerzeit noch kein Loreto-Schulhaus gab, gingen die Mädchen damals in das „Mädchen-Schulhaus“ in die Heilig-Geist-Straße.1 Erst Anfang des 20. Jahrhunderts, am 27. Juni 1905, beschloss die Stadt Rosenheim, ein neues Gebäude für die Schule zu errichten.

Es wurde nach einem geeigneten Platz für die Schülerinnen gesucht. Man entschied sich für den Grund der Gastwirts-Witwe Amann in der Ebersberger Straße, der für 55.000,- käuflich erworben werden konnte.2

Der Bau wurde vom Architekten Ferdinand Schlögl geplant. Die in Aussicht genommene Kostensumme betrug 360.000,- , und die Baudauer ungefähr ein Jahr. Mit dem Bau wurde am 22. Juli 1907 begonnen, am 19. September 1908 wurde das Gebäude in Betrieb genommen. Es entstand ein für die damalige Zeit sehr moderner Schulbau im Jugendstil, dessen Merkmal vor allem die „stimmungsvollen, ruhig gehaltenen Fassaden“3 sind.

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Jährlich wurden dort ungefähr 5000 Patienten untergebracht. In manchen Sälen lagen deswegen bis zu 27 Patienten gleichzeitig, wodurch eine sehr hohe Infektionsgefahr bestand.9 Das Krankenhaus stand von 1950 bis 1967 unter der Leitung von Dr. Med. Adolf Horner. Aufgrund eines in dieser Zeit in Rosenheim sehr hohen Krankenstandes fanden Rathaussitzungen über die sogenannte „Krankenhausfrage“ statt.

Es wurde darüber diskutiert, ob das Loreto-Krankenhaus erweitert oder ein neues Krankenhaus errichtet werden sollte.10 Man entschied sich für die teurere Variante, einen Neubau zu schaffen und aus dem Loreto-Krankenhaus wieder eine Schule zu machen, da „[d]ieses Krankenhaus […] infolge der Bauart und seiner räumlichen Verhältnisse auf die Dauer keineswegs als Krankenhaus geeignet [ist]“11, wie es Adalbert Strickner, seinerzeitiger Stadtkämmerer, gesagt hat.


    1. Der Umbau des Loreto-Schulgebäudes von 1968 bis 1969

      1. Richard Oeßwein: Der führende Architekt des Projekts

Als man sich aufgrund des beachtlichen Renovierungsbedarfs für einen Umbau des Gebäudes entschied, suchte die Stadt Rosenheim nach Architekten, die das Projekt leiten würden. Man stieß auf Richard Oeßwein, der eine Bewerbung an die Stadt schickte und sich für den Umbau interessierte.

Nachdem man sich über seine Betrachtungsweise und Planung des Vorhabens besprochen hatte, nahm man ihn für das Projekt an.

Richard Oeßwein wurde am 17.11.1934 in Rheinland-Pfalz geboren und hat in Kaiserslautern Architektur studiert. Wegen der Arbeit am Karolinen-Gymnasium ist er nach Rosenheim gezogen und war dort später noch unter anderem am Bau der Doppelturnhalle der Johann-Rieder-Realschule „Am Nörreut“ und auch an der Erweiterung am Ignaz-Günther-Gymnasium beteiligt.

Für ihn persönlich war das Arbeiten an dem Loreto-Gebäude eine seiner angenehmsten Erfahrungen, da die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Fachlehrern am Karolinen-Gymnasium äußerst reibungslos verlaufen ist.12


Richard Oeßwein teilte den Umbau .....[read full text]

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Angefangen wurde mit dem Ausbessern der Akustik. Da es damals noch keinen so strengen Denkmalschutz gegeben hat wie heute, ließ Richard Oeßwein Gipsplatten an der Süd- und Ostwand der Aula beseitigen, damit dort Isolierungen befestigt werden konnten. Diese dienten dazu, dass der Schall im Inneren des Raumes bleibt und nicht nach außen dringt, sodass auch Tiefen und Höhen, vor allem bei Konzerten, deutlich wiedergegeben werden konnten.15 Damit die ungefähr zehn Zentimeter tiefen Isolierungen vor der Wand nicht auffallen, wurden an diesen Stellen an der Süd- und Ostwand weiße Gardinen aufgehängt.

Außerdem wurden die Fußböden und das Dach völlig neu konstruiert, da diese bis dahin noch nie renoviert wurden und bereits sehr rissig und instabil waren.

Auf dem Dach befand sich ein Kirchturm mit Glocken, der als einziger Bestandteil noch an die Kapelle erinnerte. Die Glocken waren außer Funktion und der Turm war sanierungsbedürftig, weshalb man ihn letztendlich entsorgen ließ. „Heutzutage würde ich versuchen, die Turmspitze zu reparieren und zu erhalten“16, meint Richard Oeßwein heute.

Weiter wurden alle Fenster erneuert, da die alten Rahmen bereits verrostet waren und im Winter die kalte Luft durchließen. Die alte hölzerne Eingangstüre, die seit fast 40 Jahren benutzt wurde, war ebenfalls rissig, weshalb man dort eine neue Tür eingesetzt hat. Die Griffe wurden aus einem hochwertigen Aluminiumguss gemacht, damit sich das festliche Erscheinungsbild schon beim Eingang zeigte.

Damit der Saal technisiert werden konnte, mussten neue Elektrizitätsleitungen verlegt werden, die hauptsächlich in den Hohlräumen der Decken und der Ostwand liegen. Beim Verlegen der Leitungen haben Bauarbeiter Stuckarbeiten über den Fenstern an der Nordwand beschädigt, weshalb diese neu gemacht wurden und somit nicht mehr originalgetreu sind.

Nachdem man dann genügend Leitungen in den Decken hatte, erwarb man spezielle Lampenkombinationen, die mit der Eingangstüre in Einklang standen. Von außen wurde die Aula auch renoviert: Die Fassaden wurden neu verputzt und der Betonsockel wurde gereinigt. Zusätzliche Wärmeisolierungen in den Wänden waren nicht nötig, da die Wände um 1908 sehr dick gemauert wurden, sodass die Kälte im Winter nur geringfügige Auswirkungen auf die .....

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Bis jetzt ist nur ein kleiner Teil der Aula freigelegt worden. Alles wieder wie ursprünglich herzurichten, wäre ein sehr großer Aufwand.

Die Geschichte der Hauskapelle, geprägt von den verschiedenen Geschehnissen der letzten gut hundert Jahre, ist letztlich sehr interessant und eindrucksvoll.

Es ist so gut wie sicher, dass dieser historische Raum in der Zukunft weiterhin sehr vielseitig eingesetzt wird. Aufgrund des großen historischen Wertes, der durch die Entdeckung der Malereien eher noch gestiegen ist, wird dieser Raum auch in den kommenden Jahrzehnten der Kern, sozusagen das Herz des Karolinen-Gymnasiums bleiben. Darüber hinaus wird die Aula immer eine Erinnerung an die Schulgeschichte der Höheren Töchterschule darstellen.

Es steht auch außer Frage, dass die Aula bei zukünftigen Renovierungen oder Umbauten des Schulgebäudes fast unverändert erhalten bleiben wird, da sie mittlerweile unter strengem Denkmalschutz steht.

Der kulturelle Wert der Aula wird mit der Zeit eher noch weiter steigen. Sie wird deswegen voraussichtlich auch in der Stadt Rosenheim ein immer größeres Ansehen genießen.

Es wird sicherlich interessant werden zu verfolgen, wie die ehemalige Klosterkapelle auch in den nächsten Jahrzehnten vor allem in den kulturellen Schulbetrieb miteinbezogen wird.


Literatur- und Quellenverzeichnis:


  • Gute Zeiten-Schlechte Zeiten. 100 Jahre Karolinen-Gymnasium. Stadtarchiv Rosenheim. Blauer Ordner des Karolinen-Gymnasiums


  • Hauschronik des Kloste.....

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  • Stapff, Heribert: Chronik des Karolinen-Gymnasiums 1890-1969. Ein Beitrag zur Geschichte der Höheren Mädchenbildung in Rosenheim


  • Der Umbau des Loreto-Krankenhauses. In: Oberbayerisches Volksblatt. 27.06.1956


1Stadt Rosenheim: Beiträge zur Rosenheimer Stadtgeschichte.Gymnasien, Fachoberschule, Fachhochschule in Rosenheim und Bad Aibling. Rosenheim 1993, S.59

2Ebda., S.43-45

3Ebda., S.44

4Städtische Höhere Mädchenschule mit Erziehungsinstitut in Rosenheim,Institutskapelle; Postkarte Karl Mair

5Hauschronik des Klosters.Klosterarchiv München

6Rundbrief über 1935. Stadtarchiv Rosenheim. Blauer Ordner des Karolinen-Gymnasiums

7Vgl. Beiträge zur Rosenheimer Stadtgeschichte, S.28

8Schule und Lazarett. In: Oberbayerisches Volksblatt.29.2.2012, S.11

9Gute Zeiten-Schlechte Zeiten. 100 Jahre Karolinen-Gymnasium.Stadtarchiv Rosenheim. Blauer Ordner des Karolinen-Gymnasiums

10Loreto-Krankenhaus wird wieder Schule. In: Oberbayerisches V.....

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