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Fachbereichsarbeit

Die Motive des Selbstmordes in der Literatur

2.670 / ~13 sternsternsternsternstern René T. . 2017
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Fachbereichsarbeit
Deutsch

BORG 3 Landstraßer Hauptstraße Wien

2017, I. Draxler

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Spezialgebiet Deutsch


Die Motive des Selbstmordes in der Literatur


Externisten Kommission Borg Landstraße 3

Geschrieben von Anna-Katharina

Abgabetermin:19.09.2016


Die Motive des Selbstmordes in der Literatur


Inhaltsverzeichnis


  1. Vorwort


  1. Ãœber die Autoren

    1. Johann Wolfgang von Goethe

    2. Sibylle Berg

    3. Friedrich Torberg

    4. Hermann Hesse


  1. Inhalte der Bücher

3.1.Die Leiden des jungen Werthers

3.2. Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot

3.3.Der Schüler Gerber

3.4.Unterm Rad


  1. Analysen


  1. Die Motive der Selbstmorde

  1. Meine persönliche Meinung


  1. Nachwort


1.Vorwort


Sehr geehrter Herr Professor Gilbert Tiwald, Sehr geehrte Leser und Leserinnen,


Ich möchte Ihnen verschiedene Einblicke in die variablen Motive des Suizids in der Literatur, dessen Vorkommnisse seit Epochen nicht wegzudenken sind und immer wieder zu unvorhergesehenen Schlüssen sowie tragischen Geschichten führten, mit meiner Arbeit ermöglichen.

Sei es Goethe, Tolstoi oder Hesse gewesen. Selbstmorde nahmen seit je her einen großen Platz in der Literatur, sowie in der Gesellschaft ein.

Es ist anscheinend seit Jahrhunderten ein Bedürfnis der Menschen sich vom Leid dieser Erde zu erlösen, sei es in jeglichen Kunstformen oder der Realität.

Ich persönlich finde die Romantisierung des Selbstmordes die in der Literatur stattfindet höchst Besorgnis erregend, doch gleichzeitig möchte ich die dadurch entstandene Poesie nicht missen.

In meiner Arbeit werde ich nicht außer Acht lassen, was für tragische oder gar einsichtige Gefühle diese Art von Geschichten in den Lesern auslösen kann, jedoch werde ich auch nicht unerwähnt lassen welche Gedanken, wie endlich eine annehmbare Lösung gefunden zu haben, oder endlich verstanden zu werden.

Mit den Büchern „die Leiden des jungen Werthers“ von Goethe, „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot“ von Sibylle Berg, „Der Schüler Gerber“ von Friedrich Torberg und „Unterm Rad“ von Hermann Hesse, möchte ich Ihnen die Hintergründe, sowie die Gemeinsamkeiten der tragischen Suizide, die in jedem dieser Bücher stattfinden aufzeigen, unabhängig davon in welcher Epoche sie geschrieben wurden.

Selbst wenn der Suizid ein sehr dunkles Kapitel der Menschheit ist, das oft unausgesprochen bleibt, so hoffe ich, dass ich ein bisschen Licht auf diese doch schreckliche Sache, für Sie, werfen kann und Sie viele Dinge plötzlich aus einem anderen Blickwinkel betrachten können.


Hochachtungsvoll,

Anna-Katharina


2.Die Autoren


2.1. Johann Wolfgang von Goethe


Johann Wolfgang Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren.Der Sohn des Kaiserlichen Rates Johann Kaspar Goethe und der Katharina Elisabeth studierte ab 1765 auf Wunsch seines Vaters in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaften.

Nach Abschluss seines Studiums im Herbst 1771 arbeitete Goethe als Rechtsanwalt in Frankfurt.

Doch Goethe widmete sich lieber seinem ersten Drama und schrieb einige Gedichte. Er arbeitete auch am kritischen Organ der Sturm-und-Drang-Bewegung, den "Frankfurter gelehrten Anzeigen" mit.
Mit seinem ersten Roman "Die Leiden des jungen Werthers" und dem Drama "Götz von Berlichingen" (beide 1774 erschienen) gelang dem 24-jährigen Goethe der literarische Durchbruch.

Er verfasste unzählige Gedichte, Dramen und Prosawerke.

Mit der Tragödie Faust schuf Goethe ein Menschheitsdrama von zeitloser Gültigkeit und weltliterarischem Rang.

Am 22. März 1832 verstarb Johann Wolfgang von Goethe im Alter von 82 Jahren. Seine letzten Worte sollen „Mehr Licht!“ gewesen sein


2.2. Sibylle Berg


Sibylle Berg wurde 1962 als Tochter eines Musikprofessors und einer Bibliothekarin in Weimar geboren.

Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie fünf Jahre alt war. Aufgrund der Alkoholkrankheit ihrer Mutter wuchs Berg einige Jahre bei entfernten Verwandten auf, zwei Musikprofessoren.

Von ihrem 10. bis zu ihrem 20. Lebensjahr lebte sie wieder bei ihrer Mutter.

Bergs erster Roman
Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot
erschien 1997 im
Reclam-Verlag
Leipzig, nachdem rund 50 andere Verleger abgesagt hatten.

2012 erhielt sie die
Schweizer Staatsbürgerschaft.


2.Die Autoren


2.3 Friedrich Torberg


Friedrich Torberg ist am 16. September
1908 in Wien als Friedrich Ephraim Kantor-Berg geboren und starb am  10. November
1979.

Er war ein  Publizist, Journalist, Schriftsteller, Herausgeber und Drehbuchautor der sich stets als tschechischer
Österreicher empfand und sich zum Judentum bekannte.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein Erstlingswerk, der Roman Der Schüler Gerber und danach Die Mannschaft sowie seine Spätwerke, die Anekdotensammlungen Die Tante Jolesch und Die Erben der Tante Jolesch.

Im â€žDritten Reich“ wurden Torbergs Bücher ab 1933 von den Nationalsozialisten verboten. 

Durch Vermittlung von Freunden wurde Torberg zwar offiziell vom P.E.N.-Club als einer von damals zehn Outstanding German Anti-Nazi-Writers erfasst, jedoch wartete er trotzdem lange Zeit auf ein ersehntes Visum nach Amerika.

Sein Leben war durch den Nationalsozialismus von Flucht, Leid und Zensierung geprägt.


2.4. Hermann Hesse


Hermann Hesse geboren am 2.Juli1877 in Calw, Württemberg, gestorben am 9.August.1962 in der Schweiz.

Er wuchs in einer behüteten, intellektuellen Familie auf. Bereits mit 10 Jahren hat er sich an einem Märchen versucht: Die beiden Brüder. Es wurde 1951 veröffentlicht.

Seine Pubertät war jedoch von Depressionen geprägt, schon mit 15 Jahren schrieb er in seinen Briefen „Ich möchte hingehen wie das Abendrot“. Durch Einsamkeit und das Gefühl unverstanden zu sein, versuchte er 1892 sich mit einem Revolver das Leben zu nehmen und verbrachte danach einige Zeit in einer Heilanstalt.

Sein Leben und seine Werke wurden stark durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges beeinflusst. Politische Auseinandersetzungen sowie Familiäre Schicksalsschläge beschäftigten den damaligen Autor sehr und stürzten ihn oft in eine Lebenskrise.



3.1 Die Leiden des jungen Werthers


Der Briefroman Die Leiden des jungen Werthersvon Johann Wolfgang von Goethe erschien 1774 in einer ersten Fassung. 1787 erschien die zweite Fassung.


Protagonist ist Werther, ein junger Mann, der in die schon verlobte Lotte die Versinnbildlichung seiner Träume und Ideale sieht.

Werther verliert sich der hoffnungslosen Liebe zu Lotte, die ihn schlussendlich in den Selbstmord trieb.


Lotte, die sich ihrer Gefühle zu Werther bewusst war, wollte sich dennoch aus Anstands Gründen von ihrem verlobtem Albert nicht trennen.


Die Handlung umfasst knapp 2 Jahre. Sie beginnt mit dem ersten Brief vom 4. Mai 1771 und endet mit Werthers Tod am 23. Dezember 1772

Zuletzt wird beschrieben wie der Werther seine Abschiedsbriefe vorbereitete und sich mit einem Revolver unter das rechte Auge schoss, sodass er noch 6 schmerzliche Stunden ausharren musste bis sein Leid endgültig beendet war.

3.2. Ein paar Leute suchten das Glück und lachten sich tot


Das Buch handelt von einzelnen Geschichten 8 Protagonisten, die es schwer haben sich im Leben zurecht zu finden und wenig Positives am Leben finden.

Ihre Geschichten sind von falschen Entscheidungen, sowie Schlussfolgerungen oder der Suche nach ein bisschen Glück und der Linderung des Schmerzes geprägt.

Die Suche der 7 Protagonisten, Nora, Bettina, Ruth, Karl, Pit, Helge und Tom, nach dem Glück blieb vergeblich. Ihr Leben blieb trostlos, sie alle sterben auf tragische Weise am Ende des Buches.

Der Eine starb durch die Hand seiner Frau, die Frau selbst wieder durch ihre eigene. Der Andere fand das Glück und wurden vom Tod überrascht, wiederrum der Nächste der am Ende seiner Suche nach dem Glück von einer Massenmörderin skalpiert wurde. In der Wüste gestrandet, Kannibalismus die letzte Rettung oder Selbstentzündung, sowie ein tragischer Autounfall. Dieses Buch lässt fast keine Arten zu Sterben aus.

Nur die erst Erwähnte Protagonistin Vera blieb am Leben.


3. Zusammenfassung der Bücher


3.3 Der Schüler Gerber


Der Schüler Gerber ist ein Roman aus dem Jahre 1930, der die tragische Geschichte eines Schüler-Lehrer-Machtkampfes erzählt.


Die Handlung dreht sich darum, dass der Schüler Kurt Gerber in seinem letzten Jahr einen neuen Klassenvorstand bekommt, dessen Hauptmotivation „ihn zu brechen“ war.


Durch zu großem Druck und das Gefühl des Versagens geriet der Schüler in Angstzustände die soweit gingen, dass er kurz nach seiner Matura aus Angst versagt zu haben aus dem Fenster sprang und starb.

Am Ende des Buches erfährt man, dass er die Prüfung bestanden hätte.


3.4. Unterm Rad


Unterm Rad ist eine Geschichte die von Hans Giebenrath, einem begabten Jugendlichen handelt, der durch die Karge Welt des theoretischen Lernens zu Grunde gerichtet wird.


Die gut gemeinten strengen Worte seiner Familie, seinem Direktor und Priester machten ihm großen Druck da er das Gefühl, die anderen zu enttäuschen schwer ertragen konnte. Sie schickten ihn zusätzlich über den Sommer in ein Kloster für zusätzliche Stunden

mussten für das große Pensum, dass ihm auferlegt wurde.

Am Ende des Buches, es bleibt ungeklärt ob es Suizid oder ein Unfall war, ertrank Hans in dem Fluss mit dem er so viele schöne Kindheitserinnerungen verband.

4. Die Motive des Selbstmordes in den Büchern


4.1 Die Leiden des jungen Werthers


Die Hintergründe des Suizids des Werthers waren die schmerzlichen, sogar erwiderter doch nicht standhafter Gefühle zu Lotte, die bereits verlobt war.

In dem Briefroman kann man das Leiden die die unerwiderte Liebe hervor ruft gut zu erkennen.

Die Suizidgedanken des Werthers sind allgegenwärtig im Buch zu finden.

Das Motiv sich aus Liebe umzubringen ist eines der ältesten der Welt. Jeder der einmal geliebt hat, dem ist die Tragik und der Schmerz bewusst, den der Gedanke, ohne seine Liebste das Leben verbringen zu müssen, hervorrufen kann.

Den Gedanken nicht bei seiner Liebsten sein zu können, keine Zukunft mit ihr zu haben war für den Werther unerträglich.

Die oftmaligen Beschreibungen des Suizids und das der Verlobte Lottes ihn davon abbringen wollte, lässt einem früh erkennen, dass der Schmerz des Werthers für ihn bald untragbar wird.

Die Art des Selbstmordes des Werthers hat etwas sehr Tragisches. Es kommt einem so vor als würde er sich am liebsten den Schmerz aus seinem Kopf schießen.

Die Sinnhaftigkeit sein Leben aufgrund dessen zu beenden, dass man es allein verbringen muss, sei dahingestellt, denn Liebe ergibt keinen Sinn.


4.2. Ein paar Leute suchten nach dem Glück und lachten sich tod


Ruth, die zuerst ihren neuen Liebhaber, aufgrund einer Affäre mit einer Prostituierten umbrachte und danach sich selbst mit Medikamenten richtetet, war die Verzweiflung anzumerken, die sie schlussendlich zu dieser furchtbaren Tat trieb.

Die Gedanken in einem Altersheim zu verkommen und die Langeweile zu vertreiben waren schließlich ihr Anfang vom Ende.


4. Die Motive des Selbstmordes in den Büchern


4.2. Ein paar Leute suchten nach dem Glück und lachten sich tod


Im Gegensatz zu Nora, die jung war und viele Selbstzweifel hatte.

Nora’s Welt drehte sich hauptsächlich um ihre Magersucht, durch die sie dachte Perfektion zu erlangen.

Schließlich trieb sie der Konkurrenzkampf mit einer anderen Frau dazu ihre Welt zu verbrennen. Mir schien es als hätte sie durch ihren Selbstmord versucht ihr konstantes Gefühl ungenügend zu sein, zu verbrennen.




Wer jemals Erfahrungen mit schlechten, verbitterten Lehrern gemacht hat, kann der Hintergrund des Selbstmordes, des Schülers Gerbers gut nachvollziehen.

Leistungsdruck und das gleichzeitige Wissen, schlechter gemacht zu werden als man ist, kann einem schnell in die Verzweiflung treiben.


Schon Einstein kritisierte diese Form der Schulbildung und setzte darauf, dass man von einem Elefanten nie verlangen würde so gut klettern zu können wie ein Affe. Anhand des Buches ist gut zu erkennen, wie schnell einem das Gefühl gegeben werden kann wertlos zu sein aufgrund eines schlechtem Gedächtnis oder nicht erbrachter Leistungen


Das Motiv einem schweren Druck nicht standhalten zu können, einen Lehrer zu haben, der einen nicht lehrt, sondern zu Grunde richtet ist eines der schwer zu verstehenden, doch sollte man immer beachten, dass man das Leid anderer nie wirklich verstehen kann, selbst wenn man den gleichen Schmerz schon einmal verspürte, so bleibt er trotzdem anders.





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