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Exkursionsbericht
Erdwissenschaften

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

2013

Marie D. ©
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ID# 35392







Exkursionsbericht

Das Grazer Bergland - Karstformenschatz


Inhaltsverzeichnis:

1.      Einleitung

2.      Semriach Friedhofsparkplatz

3.      Lurbach

4.      Lurkessel, bzw. Eingang zur Lurgrotte

5.      Tannebene

6.      Katzenbachschwinde


1.      Einleitung:

Die Einführungsexkursion Grazer Bergland in Semriach beziehungsweise dem Tannebenmassiv befasste sich vor allem mit der Karsthydrologie und Geomorphologie, aber auch das richtige Lesen einer topographischen Karte wurde durchgenommen.
Die Witterungsverhältnisse waren an diesem Tag mittelmäßig: stark bewölkter Himmel und hohe Luftfeuchtigkeit, jedoch kein Regen.

In diesem Exkursionsbericht werden die Route der Exkursion sowie die, an den einzelnen Haltepunkten besprochenen, Themen beschrieben.


2.      Semriach- Friedhofsparkplatz:

Treffpunkt war um 09.30 am Parkplatz des Semriacher Friedhofs.

·         Arbeiten mit der topographischen Karte: Eine topographische Karte dient dazu, sich mit ihrer Hilfe im Gelände zu orientieren beziehungsweise die Geländebeschaffenheit oder andere relevante Daten zu erkennen.

Die von uns verwendete Karte umfasste das ganze Semriacher Becken im Maßstab 1:25 000.  Eine topographische Karte misst die Höhe vom Meeresspiegel aus, mit Hilfe von Höhenlinien. Der Abstand zwischen zwei Linien wird durch 100 Höhenmeter definiert. Liegen die Linien nah aneinander, ist das Gelände steil, während es flach ist falls die Linien weiter voneinander entfernt eingezeichnet sind.

Ist eine Höhenlinie nicht beschriftet, sucht man die nächst beschriftete aus und errechnet so die Höhe der gesuchten. Ist die Linie in lesbarer Richtung beschriftet, bedeutet das, das Gelände steigt, während es bei verkehrter Beschriftung fällt. Berggipfel werden durch ein Dreieck gekennzeichnet, neben welchem auch die Höhe des Berges, gemessen vom Meeresspiegel, angegeben wird.  Weiters besitzt eine topographische Karte ein Koordinatensystem, mit welchem man sich die Position errechnen kann.

·         Geologischer und geomorphologischer Ãœberblick über das Grazer Bergland:  Das Hauptgestein des Grazer Berglandes ist Kalkgestein.

Es entstand im Paläozoikum, genauer im Devon vor etwa 370 Millionen Jahren. Großteils ist der Kalk biogen entstanden, durch Meerestiere die es beim Aufbau ihres Skelettes ausgeschieden haben.

Kalk ist sehr korrosionsfähig:  Bei der Kalklösung verbinden sich Wasser und CO2 zu Kohlensäure. Diese reagiert dann mit dem Kalk, dieser löst sich dann. So kommt es in Kalkgebieten zu verschiedensten geomorphologischen Phänomenen (Karsterscheinungen) wie Poljen, Dolinen oder gar Höhlen.
Das Semriacher Becken ist eine Polje.

Das ist eine große Karsterscheinung, ein talartiges Becken, mit unterirdischer Entwässerung.
Das Tannebenmassiv entstand im Känozoikum, Neogen durch tektonische Verschiebung der Ebenen.  Etwas später entstanden die Hochebenen, Talböden die hochgehoben wurden.

·         Entwässerung des Semriacher Beckens: Das Pleistozän war im Semriacher Becken eine gletscherfreie Zeit, es wurde aber trotzdem durch die umliegenden Gletscher beeinflusst (=Periglazial).


3.      Lurbach:

Von Semriach aus den Lurbach entlang.

Kurz vor der Lurgrotte befindet sich im Verlauf des Lurbaches ein Treibgut Rechen. Der Rechen ist Kegelartig aufgebaut wobei sich die Spitze des Kegels in der Mitte des Baches befindet. Von dort aus führen Metallstäbe seitlich in fließrichtung des Baches bis zum Ufer hinab, etwa fünf Meter lang.

Durch die Kegelform wird Treibgut an die Ufer des Flusses geschwemmt, wodurch eine Verklausung der Lurgrotte bei erhöhtem Wasserstand verhindert wird.

4.      Lurkessel, bzw. Eingang zur Lurgrotte:

Die Lurgrotte ist eine typische Endokarst-Erscheinung und zählt zu den größten Höhlen Europas. Sie ist fünf Kilometer lang und besteht aus etwa 230 Höhlensystemen. Die Lurgrotte ist eine typische Tropfsteinhöhle.

Das kohlensäurehaltige Wasser dringt in der Kalk ein und sondert Calcit ab (=Sinter). Durch das immer wieder an der gleichen Stelle Austreten von Wassertropfen an der Höhlendecke entsteht ein Stalaktit. Trifft der Wassertropfen immer an der gleichen Stelle am Boden auf entsteht ein Stalagmit.

Wachsen Stalaktit und Stalagmit zusammen, das heißt eine Säule entsteht, nennt man das Stalagnat.
Der Lurbach reicht etwa bis 200 Meter in die Höhle, verschwindet dann aber in den Untergrund (=Schwinde). Er tritt dann an der Peggauer Wand als Hammerbach oder als Schmelzbach wieder aus.

Das Etagensystem der Höhle korreliert mit den Verebnungen.


5.      Tannebene:

Seitlich auf das Lurgrotten- Dach hinauf zum Tannebenmassiv.

Auf der Tannebene findet man exokarste Erscheinungen, Dolinen. Das sind trichterförmige Einsenkungen im Gelände, die einen Durchmesser zwischen 1 und 100 Meter aufweisen.
Man unterscheidet zwei Arten von Dolinen: Die Lösungsdoline und die Einsturzdoline.

Bei ersterer bahnt sich Wasser den Weg durch Klüfte im Kalkgestein, dadurch senkt sich die Oberfläche immer mehr ab. Die Einsturzdoline entsteht, wie der Name schon sagt, durch das Einstürzen unterirdischer Hohlräume. In beiden Fällen besteht oft eine Verbindung zu den Gängen des Höhlensystems.  Bei zwei nah aneinander gelegenen Dolinen gibt es zwischen ihnen Dolinengassen, sozusagen der Grat zwischen den zwei Dolinen.

6.      Katzenbachschwinde:

Um den Eichberg herum zur Katzenbachschwinde und anschließend zurück nach Semriach.

Bei der Katzenbachschwinde verschwindet der Bach im Untergrund. Da die Fließgeschwindigkeit in diesem Bereich stark abnimmt, findet man viel Sediment an der Katzenbachschwinde.


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