Der Panther, Rainer Maria Rilke
Gedichtanalyse
Das Gedicht „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke, erschienen 1902, schildert die Beobachtung eines im Käfig gehaltenen Panthers aus der Sicht des lyrischen ich.
Das Gedicht ist in drei Strophen mit je vier Versen bestehend aus Kreuzreimen gegliedert.
In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich den Zustand des Panthers, welcher hinter „tausend Stäben“ (V.3) nichts mehr wahrnehmen kann und sein ermüdeter Blick ein Indiz dafür ist.
In der zweiten Strophe beschreibt das lyrische Ich als Außenbeobachter das Erscheinungsbild des Panthers, wobei die beschriebene Kraft und Eleganz des Tieres einen Kontrast zu seinem in der ersten Strophe beschriebenem Innenleben bilden.
In der dritten Strophe wird der Fokus wieder auf das Innenleben des Panthers gelegt, auf seine Wahrnehmung, die nur schwach vorhanden ist, sodass die Bilder die er sieht, keine Reaktion mehr in ihm hervorrufen.
Über das ganze Gedicht hinweg steht das gefangene Tier im Vordergrund, wobei die Umgebung in den Hintergrund rückt.
(Das lyrische ich bleibt dagegen im Hintergrund, da es nur den Panther beschreibt. In der ersten und dritten Strophe jedoch dringt das lyrische ich durch den Blick oder das Auge des Panthers in ihn hinein, sodass es die Empfindungen des Panthers erfahren kann, wohingegen in der zweiten Strophe das lyrische Ich vollständig den Standpunkt des Außenbetrachters einnimmt und den Eindruck des Erscheinungsbildes des P.....[read full text]
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Please downloadthe paper. Die letzte Strophe des Gedichts verlangsamt durch die Gedanken-Striche den Lesefluss noch einmal deutlich, wodurch die inhaltliche Aussage, die trostlose Lage des Panthers, wiederholt hervorgehoben wird.
Durch die noch in der vorherigen Strophe vorhandene Bewegung wirkt der Stillstand in der dritten Strophe umso größer und der letzte Vers wird durch den nun vierhebigen Jambus gestoppt und verstärkt somit den immer weniger vorhandenen Lebenswillen und die Wahrnehmung der Umwelt des Panthers.
Zusammenfassend kann man sagen, dass in dem Gedicht der Zustand einer seelischen und physischen Gefangenschaft beschrieben wird, wobei der Panther als ein Symbol des Gefangenen fungiert. Das Bild des Panthers kann sich auf ein beliebiges eingesperrtes Lebewesen übertragen, welches einsam und isoliert ist und alle Hoffnun.....