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Interpretation
German foreign language

Das Fenstertheater Interpretation

University, School

IICS, Istanbul

Grade, Teacher, Year

2018

Author / Copyright
Dagmar S. ©
Metadata
Format: pdf
Size: 0.02 Mb
Without copy protection
Rating
sternsternsternsternstern
ID# 74519








Die Kurzgeschichte “Das Fenstertheater” von Ilse Aichinger, die erstmalig im Jahr 1949 veröffentlicht wurde, thematisiert eine einsame Frau, die glaubt, dass der “verrückte” Mann in gegenüberstehenden Wohnung mit ihr in Kontakt kommen will.

In der Kurzgeschichte geht es um eine alleine Frau, die ihren ganzen Tag vor dem Fenster verbringt. Eines Tages bemerkt sie einen alten Mann vor dem Fenster der gegenüberstehenden Wohnung. Das seltsame Benehmen des Mannes fällt der Frau auf und sie glaubt, dass er mit ihr in Kontakt geraten will. Am Beginn reagiert sie auf seine Handlungen, aber danach beginnt sie zu denken, dass er verrückt ist, deshalb ruft sie die Polizei an. Die Polizisten und eine Menschengruppe gehen mit der Frau in die Wohnung des Mannes. Wenn sie hineinkommen, bemerkt der Alte sie nicht und steht er noch vor dem Fenster mit einem Kissen auf dem Kopf. Er meint damit, dass er schlafen will. Die Menschen bemerken, dass er seine Spiele nicht der Frau, sondern dem Jungen richtet, der mit seinen Eltern in die Wohnung oberhalb der einsamen Frau eingezogen hat. Am Ende der Geschichte „wirft der Junge mit seinem Kraft eine Lacheln“

Die Bedeutung des interessanten Titels „Das Fenstertheater“ wird dem Leser erst in der fortgeschrittenen Handlung bewusst. Dieser Titel weckt Assoziationen mit einem Theaterstück, in dem das Fenster die Bühne symbolisiert. Es wird dem Leser klar, dass die ganze Geschichte vor 2 Fenster stattfindet und die Menschen auf der Straße die Zuschauer/innen sind.

Die Kurzgeschichte beinhaltet typische Merkmale dieser Textsorte, wie z.B einen unvermittelten Beginn, an dem sich der Leser unmittelbar einer einsamen Frau gegenüber findet, die ihren ganzen Tag vor dem Fenster verbringt und draußen beobachtet

In der Erzählung, die sich durch die personale Erzählhaltung aus der unmutigen Fraus Perspektive auszeichnet, erleichtert das Mitfühlen und Mitdenken für den Leser, weil man sich in die Situation der Frau, die dem Mann wegen seiner ungewöhnlichen Handlungen die Verrücktheit vorwirft, leichter versetzen kann.

Mit der kurzen Zeitspanne weist der Text ein typisches Merkmal der Kurzgeschichte auf. Es gibt zwar keine genaue Information über die Zeit, aber man kann vermuten, dass die Geschichte an einem Nachmittag über 2-3 Stunden geschieht, weil am Beginn der Geschichte es noch ganz hell ist (Z. 6), obwohl in dem letzten Absatz es finster wird (Z…) .

Der Text besteht aus langen Sätzen, die viele Relativsätze besitzen, aber sie sind trotzdem verständlich, weil die Autorin eine einfache, verständliche Wortwahl gewählt hat. Der Text ist in Präteritum geschrieben, die typisch für diese Textsorte ist. Auffällig ist, dass die Geschichte viele Beschreibungen enthält.

Der Handlungsraum der Geschichte sind die Fenster, vor dem die ganze Geschichte stattfindet. Dieser Handlungsraum bildet gleichzeitig einen Stimmungsraum, in dem die Helligkeit des Fensters des Mannes die Lust, das Glück symbolisiert. Im Gegensatz zu dem Fenster des Mannes ist das Fenster der Frau dunkel, die die Langweiligkeit im Leben der Frau symbolisiert. Die Fenster können auch als Symbolraum gedeutet werden, die eine Bühne symbolisieren. In diesem Fall sind die Menschen auf der Straße die ZuschauerInnen.

Die Protagonisten, nämlich die Frau und der Alte, sind keine besonderen Helden, sondern Menschen, auf denen der Leser auch im Alltag begegnen kann. Sie werden zwar nicht näher beschrieben, aber man kann trotzdem verstehen, dass die Frau einsam ist und ihr sehr langweilig ist, weil sie ihre ganzen Tage vor dem Fenster verbringt. Über den Mann wird dem Leser klar, dass er taub ist und ein lebensfroher Mensch ist. Ein anderer Punkt ist, dass er die Kinder mag, sonst würde er mit dem Jungen keinen Kontakt treten.

Ich bin der Meinung, dass die Geschichte ein schöner Beweis für das isolierte Leben in der Großstadt darstellt und einer der wichtigsten Probleme unserer Zeit zum Ausdruck bringt, obwohl die Geschichte vor fast 70 geschrieben ist. Besonders in den großen Städten ist es ein wichtiges Problem geworden, dass die Menschen mit einander nicht mehr sprechen, sogar mit einander keinen Blickkontakt herstellen oder einander nicht mehr „Guten Morgen“ sagen. Die Menschen lernen ihre Nachbarinnen nicht kennen, obwohl sie jahreslang in den nebeneinander stehenden Wohnungen leben. Aus diesen Gründen finden viele Menschen solche freundliche Handlungen seltsam und deshalb haben sie Vorurteile gegen solche Menschen und nennen sie sie „verrückt“. Um solche Probleme zu vermeiden, sollen Menschen zuerst bemerken, dass alle Menschen nicht böswillig sind und die Menschen, die solche freundliche Handlungen seltsam finden, als verrückt genannt werden sollen.


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