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Hausübung
Deutsch

Frische Fahrt Analyse

Universität, Schule

Bucuresti Colegiul German goethe

Note, Lehrer, Jahr

2015

Autor / Copyright
Ulrike T. ©
Metadaten
Preis 2.00
Format: pdf
Größe: 0.35 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
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ID# 49201







Joseph von Eichendorff – „Frische Fahrt“

Analyse und Interpretation


Frische Fahrt“ wurde 1815 im Roman „Ahnung und Gegenwart“ von Joseph Eichendorff als Rollengedicht zum ersten Mal veröffentlicht. Später, 1837, ist es aber auch in einer Gedichtsammlung Eichendorffs als Einzelgedicht erschienen. Deswegen stellt sich die wesentliche Frage der methodischen Vorangehensweise, wodurch die Kerngedanken des Textes am passendsten analysiert werden können.

Sollte man ihn als Rollengedicht im Kontext des Romans verstehen oder enthält er ein übergeordnetes ideeles Gerüst, das eine selbstständige Interpretation ermöglicht. Demnächst wird eine Auseinandersetzung mit dem Text als Einzelgedicht folgen, mit der Überzeugung, dass heutzutage das entsprechende Roman wenig bekannt ist und diese Versen den meisten isoliert zukommen.

Vorliegend ist ein typisches Gedicht der Romantik, das die Aufbruchstimmung des in den Normen des vernünftigen Handelns gedrängten Menschen thematisiert und mit dem programmatischen Geist der Strömung eine Opposition zum Rationalismus darstellt.

Ein lyrisches Ich äußert sich (vgl. V. 9) und spricht sich selber Mut zu: „Fahre zu!“ (V. 15). Das lässt darauf schließen, dass es auch sich selber meint, wenn es feststellt, dass es „dieses Stromes Gruß“ lockt (V. 8). Es erwähnt „euch“ (V. 10) als seine Zuhörer, ohne dass diesen Adressat noch einmal genannt würde oder durch andere Indizien bestimmbar wäre – es mag sich um die nicht anwesenden Bekannten und Verwandten handeln, die pauschal angesprochen werden und vor denen es seinen Aufbruch rechtfertigt.

Denn darum geht es: um eine Lockung durch einen Strom und tausend Stimmen (vgl. V. 8, V. 13); dieser (Ver)Lockung will das Ich nachgeben, das muss es aber in seinem sozialen Milieu legitimieren.

Zunächst beschreibt das Ich, was es als Verlockung wahrnimmt mittels mehreren synästhetischen Verbildlichungen: Es sieht Luft „blau geflossen“ (V. 1) kommen, es hört Hörnerklang (V. 3), sieht den Schein mutiger Augen (V. 4, Metonymie), nimmt das alles als buntes und wirres Durcheindander wahr, das „ein magisch wilder Fluß“ ist (V. 6), welcher „in die schöne Welt hinunter“ (V. 7) zieht .....[Volltext lesen]

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In der zweiten Strophe erklingt die Antwort des Ich auf diese Einladung. Es ruft: „Und ich mag mich nicht bewahren!“ (V. 9) „Bewaren“ heißt, durch die Beobachtung einer Gefahr sich an einem sicheren Ort aufzubehalten, zu verwahren. Sich dem Fluss anzuvertrauen heißt also, sich einer Gefahr auszusetzen – dazu entscheidet sich das Ich bewusst.

Mehrere Gründe führen es dafür an. Alle sind jedoch Umschreibungen der eigenen Motivation, da es „von dem Glanze selig blind“ (V. 12) ist, also im Gemüt mitgerissen wird. Der Glanz ist ein beinahe göttlicher Lichtschein, die Voraussage eines großen Glücks; er erscheint außerdem in der aufflammenden Morgenröte, Aurora (V. 14) – die morgendliche Frühe ist später für den Taugenichts die Zeit des Aufbruchs, der erste Sonnenstrahl lockt ihn hinaus – anderseits ist das Ich quasi „blind“, was negativ zu bewerten ist.

Ebenso locken „tausend Stimmen“ (V. 13) – eine Übertreibung der Anzahl der Leute, die vom Wald her kommen, aber als Verlockung überwältigend viele sind. Noch einmal ermuntert das Ich sich: „Fahre zu!“ (V. 15) Und es wischt alle Bedenken weg: „ich mag nicht fragen …“ (V. 15 f.). Es weiß nicht, wo, wann und wie „die Fahrt zu Ende geht“ (V. 16) und ist glücklich damit; wer allen Bedenken Rechnung trägt, bricht niemals auf.

Ist der Aufbruch also ein Fehltritt? Das kann man nicht so sagen. Der Aufbruch stellt ein Risiko dar, es ist eine Fahrt ins Ungewisse. Das Ich ruft weder andere auf mitzukommen noch warnt es andere vor dem Aufbruch; es stellt nur dar, wie es selber die Aufbruchssituation erlebt, wie es Bedenken beiseite schiebt und dem lockenden Ruf der Ferne (denn die spricht im Stimmengewirr der Anwesenden, im Hörnerklang und im Glanz des bunten Treibens wie im Schein der Aurora) folgt.

Bestimmte prosodische Merkmale wie das vierhebige trochäische Metrum, der Kreuzreim und die wechselnden weiblichen und männlichen Kadenzen verleihen dem Text eine liedhaftige Regelmäßigkeit, die in Einklang mit der traumhaften, zwischen dem Realen und dem Traumhaften schlummernden Stimmung des romantischen Schöpfers steht.

Weiterhin entsteht durch die Verkürzung jedes zweiten Verses dort eine kleine Pause, die durch das mitgegebene Satzende zu einer großen, emphatischen wird und obwohl manche Reime als gesucht wirken, muss man berücksichtigen, dass Eichendorff noch in seinen Anfängen steckte, als er dieses .....

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Quellen & Links

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