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Zusammenfassung
Sprachwissenschaften

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Michaela Wolf

Helene S. ©
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ID# 78976







Einführung in die transkulturelle Kommunikation

Multikulturalität:

=das Nebeneinander verschiedener Kulturen/ kulturelle Vielfalt innerhalb einer Gesellschaft/eines Staates

  • Kulturen sind in sich homogen

  • garantiert keinen friedlichen Umgang miteinander  eingewanderte Kulturen werden oft benachteiligt

  • Multikulturalismus: die Ideologie davon, Ziel ist die Akzeptanz von Differenzen und die Bekämpfung von Rassismus


Interkulturalität:

= gegenseitige Verständigungsprozess

Interaktion zwischen verschiedenen Kulturen

  • zunehmende Relevanz


Transkulturalität:

= beschreibt vielmehr eine zunehmende Vernetzung/-mischung von Kulturen

  • bedeutet, dass Kulturen von Verflechtungen & Gemeinsamkeiten gekennzeichnet sind

  • geht nicht von klar abgrenzbaren Kulturen aus

  • es gibt auch große Unterschiede innerhalb einer Kultur (diese können sogar größer sein als zwischen anderen Kulturen)

  • beschreibt Kultur somit als offene/dynamische/deterritoriale Gebilde

  • Grenzen zwischen eigener & fremder Kultur verschwinden


Hyperkulturalität

= ein Phänomen des heutigen Informationszeitalters

  • in unserem global vernetzten Welt existieren unterschiedliche Kulturen in einer „Hyperraum“

  • gleichzeitig & nebeneinander, unabhängig von Zeit und örtlichen Grenzen

  • besteht aus einer Ansammlung von Infos & Inhalten von verschiedenen Kulturen, die sich hier vermischen/-binden

  • es ist keine überdimensionale Monokultur, vielmehr können sich alle Teile aus den unterschiedlichen Kulturen aneignen  und eine eigene Kultur konstruieren


Klaus P. Hansen: Kultur & Kulturwissenschaft

(inhaltliche Unterscheidung)

4 Bedeutungen von Kultur/Gegenstandsbereiche:

  1. Umfasst alle Gegenstände

(„Kulturbetrieb“)

  • etwas, was der Mensch geschaffen hat (für keinen praktischen Zweck es ist etwas kreatives)

  1. Eine bestimmte Lebensart

  • mit Praktiken verbunden

  • Kultiviertheit

  • betont die Gegensätzlichkeit zwischen Kultur & Zivilisation

  • nicht jeder will es haben

  • bestimmte geistige Fähigkeit

  • z.B. Humanität

  1. Sitten & Brauchtum

  • diese fallen fast nur Fremden auf

  • Subkulturen (z.B. Jugend, Frauen, Essenskultur…

kann sehr stark normativ sein (z.B. Religion)

  •  praktische Auseinandersetzung mit der Umwelt

  1. Landwirtschaft, Medizin,…

  • wo die Natur eine gewisse Rolle dabei spielt

  • Geistigkeit oder Kreativität ist keine Voraussetzung

 Das sind alles aber nur veraltete Sichtweisen

 kulturelles Handeln


Dreiteilung von Kulturkonzepten

Wissenschaftliche Seite:

  1. Erscheinung höherer Bildung

  • die Tatsache, dass man sich überhaupt damit verfasst

  1. Totalistische Betrachtungsweise

  • allumfassendes Kulturbegriff

  • Kultur ist nur erworben

  • man erwirbt es und dann hat man es, pa dumm tsch

  • der Zeitverlauf ist aber nicht drinnen  die Dynamik fehlt (dass Kulturen sich verändern/erweitern können)

  1. Konstruktivistische Betrachtungsweise

  • man steht als gesellschaftlicher Subjekt im Zentrum

  • Wechselwirkung zwischen Gesellschaften: man ist einer Kultur immer bedingt

  • immer wieder neu konstruiert

    Evolutionismus des 20th Jahrhunderts

    Kulturkonzepte in der Wissenschaftsgeschichte & in der Gegenwart

    1. Kulturkonzepte in der Aufklärung (18. Jh: Fortschrittsgedanke)

    • auf Basis unterschiedlicher Entwicklungsstufen

    • immer stärkere Auseinandersetzung mit den Kolonien

    • René Descartes, Adam Smith

    • Bildung ist ganz wichtig ( Menschen erkennen Wissen & Zusammenhänge)

    • es wird mehr gelesen rationaler Erkenntnis

    sieht die Menschen als eine unzivilisierte Gesellschaft

    • Prinzip der Vernunft bringt Menschen dazu sich besser zu organisieren

    Adam Smith: Wealth of Nations (Geburtsstunde der Nationalökonomie)

    • dass eine Nation als reich angesehen wird, hängt davon ab, was die Menschen erarbeitet habenvom Volk geleistet

    1. Evolutionismus des 19. Jahrhunderts

    • Vorstellung von einer fortschreitenden …

    • Friedrich Hegel

    • Sozialdarwinismus

    • Marxistische Evolutionismus (eurozentrisch, vielleicht sogar rassistisch)
      Am Endpunkt der Entwicklung steht ein Mensch

    Der Mensch am Beginn der Menschheitsgeschichte war nie frei, nur der Tyrann
    Ein Mensch freieinige Menschen freialle frei, weil konstitutionelle Monarchie

    • Entwicklung vom Status vom Vertrag
      bestimmt, was der Mensch machen darf

    • Biologische Evolution
      Mensch wohnt in Europa/Amerika


    Thomas Malthus: „Essay on population“

    Die Gesellschaft hat am meisten Erfolg, die am besten angepasst ist

    (Neoroliberalismus-os)

    Bevölkerungswachstum ist eine entscheidende … für eine Kultur, weil Mangel an Bildung

    Wohlstand

    -Epidemien  großer Teil der Welt getötet

    -KriegDezimierung der Bevölkerung

     Sozialdarwinismus: Entwicklung durch Liberalisierung

    • Marx. Ev.

    Feudalgesellschaft (v.a. in der Renaissance, in einer kapitalistischen GesellschaftDiktatur der ProletariatFrauenbewegungen)

    1. Kulturrelativismus: Kultur kommt zu einer Relativierung

    - Franz Boas: starker Gegenposition zur Sozialdarwinismus

    jede Kultur hat seine eigenartige Geschichte
    man kann keine Relativierung machen
    es gibt keine höheren/niedrigeren Niveaustufen
    man muss Kultur für sich selber betrachten

     Kritik:
    - es erkennt kein universelles Wertesystem
    - Instrumentalismus als allgemein gültige Entschuldigung


    Kulturdefinitionen

    „Kultur ist einer der schlimmsten Begriffe, die jemals gebildet worden sind.“ Niklas Lehmann

    =man muss sich einigen

    Alfred K. Kroeben & Clyde Kluckhohn: Culture a Critical Review of Concepts and Definitions

    • es gibt 175 verschiedene Definitionen von Kultur

    • aber keine eindeutige Definition gefunden

    Etymologie von „Kultur“

    • Plinius, der ältere: terieus (zum Erdreich gehörend) vs. facticius (das von Menschen Gemachte)

    • Klassisches Latein: colere (etwas bewohnen/bebauen) (bezieht sich auf die Landwirtschaft/Boden)

    • Cicero: cultura amini: metaphorische Definition für Kultur – Pflege des geistes

    • 16. Jahrhundert: „Kultur des Geistes“ – Francis Bacon& Thomas Hobbes: Verstärkung des cultura amini-s

    Kultur vs. Zivilisation

    Immanuel Kant: Idee der Moralität
    „Zivilisation ist, wenn man eine Badewanne besitzt. Kultur ist, wenn man sie benutzt.“ Hansen
    (allgemein, abwertend für die Zivilisation)

  • „Artige Miteinander“
    kategorischer Imperativ = Menschen sind über die Konsequenzen ihrer Taten bewusst

    nicht einfach nur gemacht werdenfür ein gutes Zweck dienen (Handeln soll etwas bringen)

    Zivilisation wird oft mit Rassismus in Beziehung gebracht

    Begriffserweiterung:

    • Johann Gottfried Herder (1744-1804): -Kultur ist eine Lebensweise

    -Hierarchie zwischen Kulturen

    -zwischen englische Kultur & andere Kulturen, der Kolonien


    • Johann Christoph Adelung (1732-1806): -dramatisch(/grammatisch?) kritisches

    Wörterbuch

    -der Hochdeutsch (Mundart) geschrieben

    -definiert Kultur als die Verfeinerung des gesamten Geistes & Leibeskräfte eines Menschen/Volkes

    Begriffserweiterung: Aspekte von Kulturdefinitionen:

    • Zeitgebundenheit: Zeitgeist einer bestimmten Epoche

    • Herrschaftsanspruch: immer mit einer Kulturdefinition verbunden und umgekehrt

    • wissenschaftliche/philosophische Sichtweisen

     deskriptive Verwendung: Beschreiben der Natur

     normative Verwendung: mit Ansprüchen verbunden (Kultur ist das und das)

    Hugo Schuchardt(deutsch-österreichischer Romanist/Linguist) legt die Grundlage für die Erforschung der protoromanischen Sprachen.

    Er gilt zudem als Begründer der Kreolistik. Die Wellentheorie wurde von ihm in die Sprachentwicklung, in die historische Sprachwissenschaft und Dialektologie eingeführt.

    Bronislaw Malinowski(polnischer Sozialanthropologe) Begründer der britischen Funktionalismus, Vater der Feldforschung (=“teilnehmende Beobachtung“)

    • riesige Bibliothek (sehr ungewohnt)

    • ist ins Ausland gefahren (Missionare Reisen)

    • überall Kontakte gemacht & ihnen über die Sprache gefragt

    • dann darüber Bücher geschrieben

    • der Erfinder der empirischen Feldforschung

    • Österreicher

    • vor ihm erstellte man Fragebogen, welche man aber nicht selbst an die Menschen hinausteilte, sondern schickte sie hinaus

    • Gesellschaft als systematische Ganzheit

    • in Australien eingesperrt worden

    • es wurde ihm erlaubt sich an einen Insel zurückzuziehen (sehr lange) es war für die Forschung sehr guuut (mit der dortigen Bevölkerung eng zusammengelebtteilnehmende Beobachtung man beobachtet und lebt Sachen auch mit, um sie dann aufzuschreiben

    (kann man da objektiv sein?? .)

    • neiiin, subjektiv!

    • er hatte viele Monographen von den Inseln vorgelegt

    • wovon geht er jetzt aus? er hat die Methode erst später entwickelt

  • Hierarchien, Beziehungen untereinander angelegt

  • die einzelnen Teile sind untereinander funktional geordnet

  • es gibt bestimmte Funktionen, die sich immer wiederholen (z.B. Heirat (Austauschbeziehungen), Rituale, wie der Alltag organisiert ist)

  • alles was in einer Gesellschaft passiert stehen

  • teilgeschehen ist immer…

  • ….

  • wie ging man weiter: tja, es ist halt subjektiv -> sukzessive

  • Beispielgebend dafür: Mensch muss ins Feld

  • was wird durch das Kulturwissen beschrieben?

    Kriese währe

    • man kann nix objektiv darstellen


    Kulturmodelle

    Missverständnis:

    Wir haben:

    • grammatikalisches Wissen

    • lexikalisches Wissen

    • Weltwissen (Normen z.B.)

    • Kontextwissen

    das Wissen zweier Partnern ist nie identisch – geschichtlich unmöglich (wir müssen über den Wissensstand der Partner Gedanken machen)

  • der Mensch sagt etwas, meint aber oft was anderes (feststellen)

    können zu großen Schwierigkeiten führen

    wir antizipieren immer das Wissen des anderen, wir sprechen nicht ins Blaue hinein- Antizipation ist sehr wichtig – es wird als „Script“ bezeichnet – ein Drehbuch das im Kopf ablauft (unbewusst)

    = mentale Drehbücher (wird oft durch Anomalien unter/durchbrochen)

    z.B. Bus man wartet-er kommt-man steigt ein-… (immer gleich)

    Scripts sind Abbildung einer Kultur (solche Bus Sachen sind anderswo auch oft voll anders)

    =Teile von Kulturmodellen


    Kulturmodelle: meist mit kulturellen Zuschreibungen zu tun (wir versuchen es immer zu vermeiden, es geht aber oft nicht) meistens Nationalzuschreibungen (előítéletek)

    es geht oft um die soziale Einbettung

    Orangensaft wird oft mit der Sonne assoziiert oder Sommer, See oder soo

    wenn wir über andere k sprechen, versuchen wir immer Typologien anzunehmen

    Völkertafel: Beschreibung der in Europa befintlichen Völckern und ihren Aigenschaften“

    (ezt keresd már meg, nagyon poén:DD)


    Taxonomien/Typologien:

    • unscharf/unklar

    • bipolar

    • starke Vereinfachungen, komplexe Zusammenhänge werden auf das einfachste reduziert

    • Verallgemeinerung

    • Stereotypisierung

    • riskante Abstraktionen

    • es steckt ein starker monokulturelle … dahinter

    • solche Typologien werden immer auf Deutungen & Interpretationen basiert

    • oft werden sie als Basiswissen/Grundlage genommen (‘türlich falsch)

    emisch: das Verständnis einer Kultur von innen gesehen (also wie sie sich selbst sehen)
    man versucht auf einer Kultur zu konzentrieren

    wie es funktioniert

    z.B. Anthropologie, Soziolinguistik

    etisch: Analyse die von außen kommt, eine vergleichende Perspektive kommt dazu, hier haben wir einen außen stehenden Beobachter

    wir werden hier fast immer eine Sicht von außen haben, also etisch

    Kulturmodelle: schematisierte Darstellung von Kultur


    Eisbergmodell: auf wenigen

    • Kulturen sind viel zu differenziert um sie abbilden zu können

    • DAS Kulturmodell gibt es nicht

    • von Edward Hall

    • sehr sehr einfaches Modell (oft in Prüfungen gefragt)

    • nachvollziehbar

    • die Fall der Verallgemeinerung sehr groß

  • Edward T. Hall: Silent Language

  • er will damit sagen, dass einem die eigene Kultur schon gewohnt ist und man merkt die Sachen nicht, der Blick soll viel stärker auf die eigene Kultur gerichtet sein

  • man sieht nur was man sehen will, man schaut aber nicht in die Tiefe

  • (moralisches Modell)

  • Kulturen sind viel komplexer als was die anderen wahrnehmen

  • polynesischer Forscher: die Mailänder Bevölkerung: die Sichtweise ist umgekehrt (eine landwirtschaftliche Sichtweise) wie selbstverständlich die Dinge sind
    wenn ein Kulturbild gezeichnet wird, dann wird nicht unterschieden was gar nicht habitualisiert ist und was schon

  • das, was man will, das sieht man, es wird aber nicht in die Tiefe gegangen

    • von Geert Hofstede

    • es gibt verschiedene Schichten (es manifestiert sich)

    • sieht Kultur als ein kollektives Phänomen

    • Kultur ist die kollektive Programmierung, die die Mitglieder einer Gruppe/Kategorie von Menschen von einer anderen unterscheidet

    • eine Kultur ist immer von allen Mitgliedern einer Kultur gemacht, nicht von einzelnen Menschen

    • Problem: „Programm des Geistes“-es gibt „DEN“ Geist nicht

    • in jede Gruppe von Menschen gibt es eine homogene Masse von Geistern


    • Schichten: Symbole-Helden-Rituale-Werte

      • Symbole: die Oberflächlichsten (alles Mögliche: Worte, Bilder, Gesten, Objekte, sie stehen immer für etwas, haben alle eine bestimmte Bedeutung, die primär von denen erkannt werden, die dieser Kultur gehören)

      • Helden: Superman, eigener Vater, Lehrerin, akármi – immer Personen die in einer Kultur hoch gehalten werden – sie können als Verhaltensvorbilder gelten

      • Rituale: kollektive Tätigkeiten, sie können nur dann richtige Rituale sein, wenn sie von vielen Menschen ausgeübt werden, sie werden aber trotzdem oft für sozial notwendig gehalten, oft religiös)

      • Werte: schwer identifizierbar

    (je tiefer eine Schicht ist, desto hartnäckiger sind die Menschen – desto schwerer ist es zu verändern)

      • Praktiken: ziehen sich durch alle Schichten, bringen immer eine Manifestation mit sich, sie sind von außen sichtbar, schauen immer anders aus, können immer anders ausgewertet werden – alles kommt erst dann heraus, wenn sie „praktiziert“, also *gemacht* werden

    Verschiedene Prägungen in einer Kultur werden hier sichtbar und je nach Nähe zu äußeren Schale sind diese Werte beeinflussbarer oder nicht (Werte z.B. nicht so sehr, Symbole schon usw.)


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