Einführung in die transkulturelle Kommunikation
Multikulturalität:
=das Nebeneinander verschiedener Kulturen/ kulturelle Vielfalt innerhalb einer Gesellschaft/eines Staates
Interkulturalität:
= gegenseitige Verständigungsprozess
Interaktion zwischen verschiedenen Kulturen
Transkulturalität:
= beschreibt vielmehr eine zunehmende Vernetzung/-mischung von Kulturen
geht nicht von klar abgrenzbaren Kulturen aus
es gibt auch große Unterschiede innerhalb einer Kultur (diese können sogar größer sein als zwischen anderen Kulturen)
beschreibt Kultur somit als offene/dynamische/deterritoriale Gebilde
Grenzen zwischen eigener & fremder Kultur verschwinden
Hyperkulturalität
= ein Phänomen des heutigen Informationszeitalters
in unserem global vernetzten Welt existieren unterschiedliche Kulturen in einer „Hyperraum“
gleichzeitig & nebeneinander, unabhängig von Zeit und örtlichen Grenzen
besteht aus einer Ansammlung von Infos & Inhalten von verschiedenen Kulturen, die sich hier vermischen/-binden
es ist keine überdimensionale Monokultur, vielmehr können sich alle Teile aus den unterschiedlichen Kulturen aneignen ïƒ und eine eigene Kultur konstruieren
Klaus P. Hansen: Kultur & Kulturwissenschaft
(inhaltliche Unterscheidung)
4 Bedeutungen von Kultur/Gegenstandsbereiche:
Umfasst alle Gegenstände
(„Kulturbetrieb“)
Eine bestimmte Lebensart
mit Praktiken verbunden
Kultiviertheit
betont die Gegensätzlichkeit zwischen Kultur & Zivilisation
nicht jeder will es haben
bestimmte geistige Fähigkeit
z.B. Humanität
Sitten & Brauchtum
diese fallen fast nur Fremden auf
Subkulturen (z.B. Jugend, Frauen, Essenskultur…
kann sehr stark normativ sein (z.B. Religion)
Landwirtschaft, Medizin,…
ïƒ Das sind alles aber nur veraltete Sichtweisen
ïƒ kulturelles Handeln
Dreiteilung von Kulturkonzepten
Wissenschaftliche Seite:
Erscheinung höherer Bildung
Totalistische Betrachtungsweise
allumfassendes Kulturbegriff
Kultur ist nur erworben
man erwirbt es und dann hat man es, pa dumm tsch
der Zeitverlauf ist aber nicht drinnen ïƒ die Dynamik fehlt (dass Kulturen sich verändern/erweitern können)
Konstruktivistische Betrachtungsweise
Wechselwirkung zwischen Gesellschaften: man ist einer Kultur immer bedingt
immer wieder neu konstruiert
Evolutionismus des 20th Jahrhunderts
Kulturkonzepte in der Wissenschaftsgeschichte & in der Gegenwart
Kulturkonzepte in der Aufklärung (18. Jh: Fortschrittsgedanke)
auf Basis unterschiedlicher Entwicklungsstufen
immer stärkere Auseinandersetzung mit den Kolonien
René Descartes, Adam Smith
Bildung ist ganz wichtig (ïƒ Menschen erkennen Wissen & Zusammenhänge)
es wird mehr gelesen ïƒ rationaler Erkenntnis
sieht die Menschen als eine unzivilisierte Gesellschaft
Adam Smith: Wealth of Nations (Geburtsstunde der Nationalökonomie)
Evolutionismus des 19. Jahrhunderts
Vorstellung von einer fortschreitenden …
Friedrich Hegel
Sozialdarwinismus
Marxistische Evolutionismus (eurozentrisch, vielleicht sogar rassistisch)
Am Endpunkt der Entwicklung steht ein Mensch
Der Mensch am Beginn der Menschheitsgeschichte war nie frei, nur der Tyrann
Ein Mensch freiïƒ einige Menschen freiïƒ alle frei, weil konstitutionelle Monarchie
Entwicklung vom Status vom Vertrag
ïƒ bestimmt, was der Mensch machen darf
Biologische Evolution
Mensch wohnt in Europa/Amerika
Thomas Malthus: „Essay on population“
Die Gesellschaft hat am meisten Erfolg, die am besten angepasst ist
(Neoroliberalismus-os)
Bevölkerungswachstum ist eine entscheidende … für eine Kultur, weil ïƒ Mangel an Bildung
Wohlstand
-Epidemien ïƒ großer Teil der Welt getötet
-Kriegïƒ Dezimierung der Bevölkerung
ïƒ Sozialdarwinismus: Entwicklung durch Liberalisierung
Feudalgesellschaft (v.a. in der Renaissance, in einer kapitalistischen Gesellschaftïƒ Diktatur der Proletariatïƒ Frauenbewegungen)
Kulturrelativismus: Kultur kommt zu einer Relativierung
- Franz Boas: starker Gegenposition zur Sozialdarwinismus
ïƒ jede Kultur hat seine eigenartige Geschichte
man kann keine Relativierung machen
es gibt keine höheren/niedrigeren Niveaustufen
man muss Kultur für sich selber betrachten
ïƒ Kritik:
- es erkennt kein universelles Wertesystem
- Instrumentalismus als allgemein gültige Entschuldigung
Kulturdefinitionen
„Kultur ist einer der schlimmsten Begriffe, die jemals gebildet worden sind.“ Niklas Lehmann
=man muss sich einigen
Alfred K. Kroeben & Clyde Kluckhohn: Culture a Critical Review of Concepts and Definitions
Etymologie von „Kultur“
Plinius, der ältere: terieus (zum Erdreich gehörend) vs. facticius (das von Menschen Gemachte)
Klassisches Latein: colere (etwas bewohnen/bebauen) (bezieht sich auf die Landwirtschaft/Boden)
Cicero: cultura amini: metaphorische Definition für Kultur – Pflege des geistes
16. Jahrhundert: „Kultur des Geistes“ – Francis Bacon& Thomas Hobbes: Verstärkung des cultura amini-s
Kultur vs. Zivilisation
Immanuel Kant: Idee der Moralität
„Zivilisation ist, wenn man eine Badewanne besitzt. Kultur ist, wenn man sie benutzt.“ Hansen
(allgemein, abwertend für die Zivilisation)
„Artige Miteinander“
kategorischer Imperativ = Menschen sind über die Konsequenzen ihrer Taten bewusst
nicht einfach nur gemacht werdenïƒ für ein gutes Zweck dienen (Handeln soll etwas bringen)
Zivilisation wird oft mit Rassismus in Beziehung gebracht
Begriffserweiterung:
-Hierarchie zwischen Kulturen
-zwischen englische Kultur & andere Kulturen, der Kolonien
Wörterbuch
-der Hochdeutsch (Mundart) geschrieben
-definiert Kultur als die Verfeinerung des gesamten Geistes & Leibeskräfte eines Menschen/Volkes
Begriffserweiterung: Aspekte von Kulturdefinitionen:
Zeitgebundenheit: Zeitgeist einer bestimmten Epoche
Herrschaftsanspruch: immer mit einer Kulturdefinition verbunden und umgekehrt
wissenschaftliche/philosophische Sichtweisen
ïƒ deskriptive Verwendung: Beschreiben der Natur
ïƒ normative Verwendung: mit Ansprüchen verbunden (Kultur ist das und das)
Hugo Schuchardt(deutsch-österreichischer Romanist/Linguist) legt die Grundlage für die Erforschung der protoromanischen Sprachen.
Er gilt zudem als Begründer der Kreolistik. Die Wellentheorie wurde von ihm in die Sprachentwicklung, in die historische Sprachwissenschaft und Dialektologie eingeführt.
Bronislaw Malinowski(polnischer Sozialanthropologe) Begründer der britischen Funktionalismus, Vater der Feldforschung (=“teilnehmende Beobachtung“)
riesige Bibliothek (sehr ungewohnt)
ist ins Ausland gefahren (Missionare Reisen)
überall Kontakte gemacht & ihnen über die Sprache gefragt
dann darüber Bücher geschrieben
der Erfinder der empirischen Feldforschung
Österreicher
vor ihm erstellte man Fragebogen, welche man aber nicht selbst an die Menschen hinausteilte, sondern schickte sie hinaus
Gesellschaft als systematische Ganzheit
in Australien eingesperrt worden
es wurde ihm erlaubt sich an einen Insel zurückzuziehen (sehr lange) ïƒ es war für die Forschung sehr guuut (mit der dortigen Bevölkerung eng zusammengelebtïƒ teilnehmende Beobachtungïƒ man beobachtet und lebt Sachen auch mit, um sie dann aufzuschreiben
(kann man da objektiv sein?? .)
Hierarchien, Beziehungen untereinander angelegt
die einzelnen Teile sind untereinander funktional geordnet
es gibt bestimmte Funktionen, die sich immer wiederholen (z.B. Heirat (Austauschbeziehungen), Rituale, wie der Alltag organisiert ist)
alles was in einer Gesellschaft passiert stehen
teilgeschehen ist immer…
….
wie ging man weiter: tja, es ist halt subjektiv -> sukzessive
Beispielgebend dafür: Mensch muss ins Feld
was wird durch das Kulturwissen beschrieben?
Kriese währe
Kulturmodelle
Missverständnis:
Wir haben:
grammatikalisches Wissen
lexikalisches Wissen
Weltwissen (Normen z.B.)
Kontextwissen
ïƒ das Wissen zweier Partnern ist nie identisch – geschichtlich unmöglich (ïƒ wir müssen über den Wissensstand der Partner Gedanken machen)
der Mensch sagt etwas, meint aber oft was anderes (feststellen)
ïƒ können zu großen Schwierigkeiten führen
wir antizipieren immer das Wissen des anderen, wir sprechen nicht ins Blaue hinein- Antizipation ist sehr wichtig – es wird als „Script“ bezeichnet – ein Drehbuch das im Kopf ablauft (unbewusst)
= mentale Drehbücher (wird oft durch Anomalien unter/durchbrochen)
z.B. Bus man wartet-er kommt-man steigt ein-… (immer gleich)
Scripts sind Abbildung einer Kultur (solche Bus Sachen sind anderswo auch oft voll anders)
=Teile von Kulturmodellen
Kulturmodelle: meist mit kulturellen Zuschreibungen zu tun (wir versuchen es immer zu vermeiden, es geht aber oft nicht) meistens Nationalzuschreibungen (elÅ‘Ãtéletek)
es geht oft um die soziale Einbettung
Orangensaft wird oft mit der Sonne assoziiert oder Sommer, See oder soo
wenn wir über andere k sprechen, versuchen wir immer Typologien anzunehmen
Völkertafel: Beschreibung der in Europa befintlichen Völckern und ihren Aigenschaften“
(ezt keresd már meg, nagyon poén:DD)
Taxonomien/Typologien:
unscharf/unklar
bipolar
starke Vereinfachungen, komplexe Zusammenhänge werden auf das einfachste reduziert
Verallgemeinerung
Stereotypisierung
riskante Abstraktionen
es steckt ein starker monokulturelle … dahinter
solche Typologien werden immer auf Deutungen & Interpretationen basiert
oft werden sie als Basiswissen/Grundlage genommen (‘türlich falsch)
emisch: das Verständnis einer Kultur von innen gesehen (also wie sie sich selbst sehen)
man versucht auf einer Kultur zu konzentrieren
wie es funktioniert
z.B. Anthropologie, Soziolinguistik
etisch: Analyse die von außen kommt, eine vergleichende Perspektive kommt dazu, hier haben wir einen außen stehenden Beobachter
wir werden hier fast immer eine Sicht von außen haben, also etisch
Kulturmodelle: schematisierte Darstellung von Kultur
Eisbergmodell: auf wenigen
Kulturen sind viel zu differenziert um sie abbilden zu können
DAS Kulturmodell gibt es nicht
von Edward Hall
sehr sehr einfaches Modell (oft in Prüfungen gefragt)
nachvollziehbar
die Fall der Verallgemeinerung sehr groß
Edward T. Hall: Silent Language
er will damit sagen, dass einem die eigene Kultur schon gewohnt ist und man merkt die Sachen nicht, der Blick soll viel stärker auf die eigene Kultur gerichtet sein
man sieht nur was man sehen will, man schaut aber nicht in die Tiefe
(moralisches Modell)
Kulturen sind viel komplexer als was die anderen wahrnehmen
polynesischer Forscher: die Mailänder Bevölkerung: die Sichtweise ist umgekehrt (eine landwirtschaftliche Sichtweise) wie selbstverständlich die Dinge sind
wenn ein Kulturbild gezeichnet wird, dann wird nicht unterschieden was gar nicht habitualisiert ist und was schon
das, was man will, das sieht man, es wird aber nicht in die Tiefe gegangen
von Geert Hofstede
es gibt verschiedene Schichten (es manifestiert sich)
sieht Kultur als ein kollektives Phänomen
Kultur ist die kollektive Programmierung, die die Mitglieder einer Gruppe/Kategorie von Menschen von einer anderen unterscheidet
eine Kultur ist immer von allen Mitgliedern einer Kultur gemacht, nicht von einzelnen Menschen
Problem: „Programm des Geistes“-es gibt „DEN“ Geist nicht
in jede Gruppe von Menschen gibt es eine homogene Masse von Geistern
Helden: Superman, eigener Vater, Lehrerin, akármi – immer Personen die in einer Kultur hoch gehalten werden – sie können als Verhaltensvorbilder gelten
Rituale: kollektive Tätigkeiten, sie können nur dann richtige Rituale sein, wenn sie von vielen Menschen ausgeübt werden, sie werden aber trotzdem oft für sozial notwendig gehalten, oft religiös)
Werte: schwer identifizierbar
(je tiefer eine Schicht ist, desto hartnäckiger sind die Menschen – desto schwerer ist es zu verändern)
Praktiken: ziehen sich durch alle Schichten, bringen immer eine Manifestation mit sich, sie sind von außen sichtbar, schauen immer anders aus, können immer anders ausgewertet werden – alles kommt erst dann heraus, wenn sie „praktiziert“, also *gemacht* werden
Verschiedene Prägungen in einer Kultur werden hier sichtbar und je nach Nähe zu äußeren Schale sind diese Werte beeinflussbarer oder nicht (Werte z.B. nicht so sehr, Symbole schon usw.)